Interview-Bericht Nr. 2008/07: „Taubenkrankheiten bei Jungtauben und Vorbereitung auf die Jungtierreise“
Teil I
Frage 1): Was bekommen Deine Jungtauben an Impfungen?
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M. Neeb: Meine Jungtauben werden ca. 5 – 6 Wochen vor dem 1. Preisflug gegen Paramyxo und 2 Wochen vor dem 1. Preisflug gegen Pocken geimpft.
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F. Sander: Unsere Jungtauben werden nur gegen Paramyxo geimpft.
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G. Verbruggen: Wenn meine Jungtauben abgesetzt werden, bekommen sie eine Kur gegen Trichomonasis.
Wenn sie zwei Monate alt sind, erhalten sie eine Impfung gegen Paramyxo.
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B. Kohagen: Bei den Jungtauben nehme ich standardgemäß – wie schon seit Jahren – eine Pocken- und Paramyxoimpfung vor.
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G. + S. Verkerk: Wie auch beim Sportsfreund Kohagen werden unsere Jungtauben gegen Pocken und Paramyxo geimpft.
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K. Stieneker: Unsere Jungtauben werden ausschließlich gegen Paramyxo-Virus geimpft. Diese erfolgt im Mai, wenn alle Jungtauben für die Reise abgesetzt sind. Trotz Impfung mit Jahresimpfstoff wird unser gesamter Taubenbestand jährlich Anfang Dezember nochmals gegen Paramyxo-Virose geimpft. Es werden auch alle Tauben, die im Mai bereits einmal geimpft sind, nochmals geimpft.
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B. Beumer: Auch wir nehmen die zweifache Impfung vor, d.h. gegen Pocken und Paramyxo.
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Frage 2): Die Jungtaube ist abgesetzt, welche Kuren führst du durch?
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M. Neeb:
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Meine Jungtauben bekommen keine Kur ohne vorherigen tierärztlichen Rat eingeholt zu haben.
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F. Sander:
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Nach dem Absetzen erhalten unsere Jungtiere keine Kuren. Sie bekommen vom ersten Tag an Herba-Taube in die Tränke, ein Säurepräparat.
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G. Verbruggen:
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Wie schon in Frage 1 beantwortet, verabreiche ich keine zusätzlichen Kuren ohne Anraten des Tierarztes. Ich denke, zu viele Medikamente sind sicherlich kein Vorteil.
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B. Kohagen:
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Nach dem Absetzen der Jungtauben führe ich eine 10-tägige Kur gegen Trichomonaden durch. Dieses Medikament gebe ich übers Futter, weil es meines Erachtens besser wirkt. Ich kann davon ausgehen, dass es dabei schnellstmöglich aufgenommen wird. Die Aufnahme übers Trinkwasser wird unterschiedlich aufgenommen, eine Taube trinkt mehr als die andere.
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G. + S. Verkerk:
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Wenn die Jungtauben einen gesunden Eindruck vermitteln und gut fressen, sehe ich keine Veranlassung, irgendwelche Medikamente zu geben. Vor Beginn der Trainingsflüge verabreiche ich jedoch eine Trichomonadenkur.
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K. Stieneker:
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Nach dem Absetzen der Jungtauben führen wir keine Kuren durch. Ich halte auch nichts davon, beim Absetzen eine Tablette gegen Trichomonaden zu verabreichen. Sind etwa im Mai alle Jungtauben abgesetzt, wird eine 10-tägige Kur gegen Trichomonaden durchgeführt.
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B. Beumer:
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Bei uns werden beim Absetzen grundsätzlich keine Kuren durchgeführt, es sei denn, der Tierarzt stellt irgendeine Erkrankung fest.
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Frage 3): Wie gehst du mit der verbreiteten Krankheit des Adenovirus um?
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M. Neeb:
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Mit dem Adeno habe ich schon oft Probleme gehabt. Jedoch durch die Betreuung von Dr. Marien, der mir ein sehr gutes Präparat gab, sind die Tauben nach 5-6 Tagen Behandlung meistens wieder fit.
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F. Sander:
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In all den Jahren haben wir erst einen Ausbruch (1998) von Adeno auf unserem Schlag gehabt. Unsere Jungtierreise sind mit Erbsenstroh ausgelegt und werden grundsätzlich nicht desinfiziert. Die Jungtiere werden auf dem Schlagboden (z.T. im Kot) gefüttert, um ihr Immunsystem zu stärken. Sollten dennoch erste Anzeichen (brauner, schmieriger Kot oder Erbrechen) von Adeno zu erkennen sein, werden sofort Medikamente eingesetzt.
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G. Verbruggen:
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Wenn ich diese Anzeichen bei den Jungtauben erblicke, suche ich sofort meinen Tierarzt in Hoeselt auf und lasse mir von ihm ein sehr gutes Präparat gegen diese Krankheit geben.
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B. Kohagen:
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Wie man weiß, gibt es gegen Viren keine richtigen Medikamente, also auch nicht gegen das Adenovirus. Diesen Virus müssen die Tauben dem Grunde nach selber überwinden. Wenn das Virus ausbricht, kann man zur Unterstützung Jungtierpulver (Immunoglobulin) übers Futter geben.
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G. + S. Verkerk:
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Früher haben wir unsere Tauben zwei- bzw. dreimal pro Woche Forte Vita verabreicht. In den letzten zwei Jahren wenden wir vorbeugend auch Probac 1000 an.
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K. Stieneker:
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Mit dem Adenovirus (Jungtaubenkrankheit) haben wir – bis auf die letzten beiden Jahre – schon sehr viele Probleme gehabt. Wir verabreichen seit einigen Jahren das Produkt Herba-Taube und seit 2 Jahren Ropa-B flüssig an unsere Zucht- und Jungtauben. Seitdem konnten wir kaum noch Probleme mit diesem Krankheitserreger verzeichnen.
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B. Beumer:
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Sollte bei uns das Adenovirus aufgetreten sein, so würden wir in Abstimmung mit Dr. Marien die Adenotropfen einsetzen.
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Frage 4): Sollte man bei Jungtauben schon starke Medikamente einsetzen, z.B. Baytril? Oder denkst du, dass dadurch Folgeschäden entstehen könnten?
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M. Neeb:
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Es hat sich mittlerweile so entwickelt, dass sehr viele Züchter mehr an Medikamente als an die gute Taube glauben. Ich bin der Meinung, dass man mit Medikamenten auch noch die gute Taube kaputtmacht.
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F. Sander:
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Zur Vorbereitung auf die Trainingsflüge und die anstehende Saison werden die Jungtiere gegen Trichomonaden und Salmonellen gekurt, genau wie bei den Alttauben. Folgeschäden dadurch konnte ich bei meinen Tauben bisher nicht feststellen.
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G. Verbruggen:
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Bei großen von mir erblickten Problemen bei den Jungtauben suche ich sofort stets den Tierarzt auf und handele nach seinem Rat aufgrund vorheriger Untersuchung. Wenn er Baytril empfiehlt, würde ich dieses auch einsetzen.
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B. Kohagen:
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Zu diesem Punkt bin ich mit Sportsfreund Neeb einer Meinung. Ich vermag es nicht als erforderlich ansehen, schon starke Medikamente bei Jungtauben einzusetzen, da sie sich in der Wachstumsphase befinden und Folgeschäden nicht auszuschließen wären.
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G. + S. Verkerk:
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Das ist eine sehr gute Frage. Man ist doch stets bestrebt, gerade die Jungtauben gesund zu erhalten. Sicherlich würde ich niemals prophylaktisch starke Medikamente einsetzen, sondern würde auf jeden Fall auf den Rat des Tierarztes hören. Wenn es jedoch erforderlich ist, würde ich nicht umhin kommen, Medikamente – in welcher Form auch immer – zu geben.
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K. Stieneker:
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Ich halte zur Zeit absolut nichts davon, Jungtauben mit dem Medikament (z.B.) Baytril zu behandeln. Dieses müsste schon von einem Fachtierarzt angeordnet sein. Dass hierdurch Folgeschäden entstehen können, glaube ich zwar nicht, aber es kann eventuell zu Resistenzen führen.
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B. Beumer:
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Grundsätzlich würde ich keine Medikamente einsetzen ohne Abstimmung mit dem Tierarzt, denn auch meine eigenen Enkel würde ich ja auch nicht mit Penicillin vorsichtshalber behandeln, nur weil das Nachbarkind erkrankt ist.
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Frage 5): Ist es ratsam, die Jungtauben gegen Paratyphus zu impfen? Wenn ja, sollte man dann die Impfungen in jedem Jahr wiederholen?
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M. Neeb:
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Ich habe keine Erfahrung mit Impfungen gegen Paratyphus. Aus meiner Sicht ist das Problem betreffend Paratyphus sowieso geringer als Wirbel um die Impfung gemacht wird.
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F. Sander:
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Unser gesamter Bestand wurde noch nie gegen Paratyphus geimpft. Hier beziehe ich mich auf meine Ausführungen zur Alttierreise. Eine Impfung, die keinen 100 %igen Schutz bietet, halte ich nicht für sinnvoll.
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G. Verbruggen:
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Meine Jungtauben werden niemals gegen Paratyphus geimpft, jedoch als Jährige nehme ich zum ersten Mal die Paratyphus ab dann jährlich vor.
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B. Kohagen:
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Hier bin ich auch der Meinung wie der belgische Sportsfreund Verbruggen. Als Jungtaube keine Paratyphusimpfung, erstmals als Jährig und fortan in jedem Jahr.
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G. + S. Verkerk:
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Zum Thema Paratyphusimpfung gehen die Meinungen sehr auseinander. Einige Züchter bejahen die Impfung schon als Jungtaube. Auch sind wir nicht strikt dagegen und es weckt unser Interesse. Dabei bedenken wir aber, dass die meisten Impfstoffe speziell für Jungtauben dafür nicht geeignet sind.
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K. Stieneker:
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Ich bin ein absoluter Gegner, Jungtauben gegen Paratyphus zu impfen. Da es verschiedene Salmonellenstämme gibt, ist es für mich eine große Frage, mit dem jeweiligen Impfstoff den vorhandenen Keim zu bekämpfen. Solange bei uns kein Fall von Paratyphus bei den Jungtauben auftritt, werden wir nicht dagegen impfen.
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B. Beumer:
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Unsere Jungtauben werden nicht gegen Paratyphus geimpft bzw. gekurt. Wir hatten bis jetzt keine Probleme mit dieser Krankheit.
Zur Paramyxoimpfung möchte ich anmerken: Nach meinem Kenntnisstand muss diese Impfung in jedem Jahr pflichtgemäß wiederholt werden. Was ich aber schon mal an anderer Stelle gesagt habe, ist, ich bin mir nicht sicher, ob eine Impfung häufiger als dreimal in Folge sinnvoll ist. Hier ist Klärungsbedarf durch Tierärzte und Wissenschaftler erforderlich.
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Frage 6): Ist das Ausbrechen von Krankheiten eine Folge von gewissen Stress-Situationen?
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M. Neeb:
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Es scheint, als trete Adeno oft nach Stress auf. Darum ist es besser, man „bekommt“ diese Krankheit frühestmöglich und nicht während der Reise. Wenn die Krankheit einmal überstanden ist, kann man die Saison beruhigt angehen.
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F. Sander:
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Stress begünstigt zu 100 % den Ausbruch von Krankheiten, nicht nur bei Tieren, sondern auch bei Menschen. Jeder Züchter muss versuchen, seine Tiere (Jung- u. Alttauben) auf Stress-Situationen vorzubereiten. Zur Vorbereitung gehört sicherlich: Gewöhnen an den Reisekorb, mehrmaliges Wegbringen, Teilnahme an den RV-Vorflügen. Unsere RV bietet mehrere Jungtiervorflüge von kurzer Entfernung – ca. 35 km – an. Aber auch andere Indikatoren können zu Krankheitsausbrüchen führen. An erster Stelle ist hier sicherlich der Kabi zu nennen.
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G. Verbruggen:
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Stress ist wohl eine der größten Ursachen von Taubenkrankheiten. Darum ist es wohl sehr wichtig, die Jungtauben, wenn man sie absetzt, in einem belüftungs- und entlüftungsmäßig komfortablen Schlag unterzubringen.
Stress kommt häufig vor bei Winterjungen. Ich lege hier sehr großen Wert auf ein angenehmes Klima im Schlag, indem ich eine konstante Temperatur durch Heizplatten einbringe. Der Wohlfühleffekt begünstigt ein besseres Wachstum und Immunstärke. In 2006 habe ich dieses nicht angewandt, weil ich dachte, es ist nicht nötig. Prompt hatte ich große Probleme mit der Gesunderhaltung meiner Jungtauben.
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B. Kohagen:
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Ja, die meisten Krankheiten brechen auch nach meiner Meinung nach Stress aus. Zum Beispiel beim Training, beim Einkorben, extremer Hitze usw. Diese Ansicht wird sicherlich von jedem meiner Interview-Partner einhellig vertreten.
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G. + S. Verkerk:
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Nicht nur Stress begünstigt Krankheitsausbrüche, sondern meines Erachtens spielt auch Widerstandskraft einer Taube eine wesentliche Rolle. Diesen natürlichen Widerstand heißt es von Anfang an – schon beim Absetzen – zu fördern und zu unterstützen.
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K. Stieneker:
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Meiner Meinung nach bejahe ich auch die Krankheitsanfälligkeit bei Stress, denn es ist auffällig, dass gerade dann, wenn man die Jungtauben zum ersten Mal trainiert oder sich am RV-Trainingsprogramm beteiligt, sehr häufig am gleichen oder am darauffolgenden Tag ein Ausbruch einer Krankheit die Folge ist. Deshalb ist es absolut wichtig, nur gesunde Tauben an den Start zu bringen. Oft werden bei Trainingsflügen starke Verluste beklagt, weil viele Züchter die Gesundheit der Tauben nicht richtig erkennen.
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B. Beumer:
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Natürlich wird das Ausbrechen von Krankheiten durch Stress-Situationen beschleunigt. Daher ist es notwendig, dass man möglichst früh mit dem Training beginnt, und zwar mit einem leichten Training von kurzen Entfernungen und auch dafür sorgt, dass, wenn die Reise beginnt, die Tauben gesund sind, also zuvor eine Kontrolle auf Trichomonasis und Kokzidiose gemacht wurde. Tauben mit Trichomonadenbefall sind natürlich dann, wenn der Stress und die Anforderungen des Trainings beginnen, anfälliger.
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Frage 7): Denkst du, dass mittlerweile die Umwelt irgendwelche Einflüsse auf die Qualität der Jungtauben bzw. Gene hat?
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M. Neeb:
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Ich glaube nicht daran, dass Umwelteinflüsse die Qualität verschlechtern, sondern die immer kleiner werdenden Konkurrenzen. Für mich gibt es nur eine Möglichkeit, die Qualität zu verbessern, in dem man Großauflässe vornimmt. Alles was an einem Auflassort steht und in einer Richtung geschickt wird, muss zusammen aufgelassen werden. Wenn wir das konsequent durchsetzen, werden wir in 3 bis 4 Jahren eine viel bessere Qualität von Tauben haben.
Noch zusätzlich angemerkt: Wir sollten versuchen, große Taubenzahlen an den Start zu bringen. Ein wichtiger Aspekt ist hierbei die finanzielle Bewertung, da durch große gemeinschaftliche Fahrten mit dem Kabinenexpress die Sache wirtschaftlicher wird und kostenmäßig für jeden noch das Reisen ermöglicht.
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F. Sander:
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Klimawandel, Elektrosmog.... behindern sicherlich die schnelle und sichere Heimkehr unserer Tauben. Immer kürzer werdende Konkurszeiten zeigen jedoch, dass es den Züchtern gelungen ist, diesen widrigen Bedingungen durch gezielte Zucht entgegenzuwirken und ein in seiner Art einzigartiges Geschöpf, die Brieftaube, noch schneller und sicherer zu machen!
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G. Verbruggen:
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Nach meinem Empfinden hat die Umwelt keinen Einfluss auf die Qualität der Jungtauben, auch auf die Gene nicht. Ein Ausbleiben der Jungtauben begründet sich eher auf die Wetterlage.
a) Ein wichtiger Faktor ist ferner, dass eine Jungtaube nicht vor Erreichen des Alters von 3 Monaten privat trainiert, d.h. weggebracht werden sollte.
b) Bei nordöstlichen Winden und stahlblauem Himmel ohne Wolken sollte man kein Training durchführen. Dieses Wetterphänomen gab es schon immer und hat mit heutigen Umwelteinflüssen wohl nichts zu tun.
Der Einsatz von Handys, Satelliten, Funkantennen usw. könnten Störungen in der Orientierung der Tauben hervorrufen, was aber noch nicht bewiesen wurde. Was aber wohl sicher ist, sind die Gewitterphänomene, die ursächlich für Fehlorientierungen sind.
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B. Kohagen:
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Es kann schon möglich sein, dass Umwelteinflüsse auf die Qualität der Jungtauben bzw. der Gene haben, da sich das Erdklima deutlich verändert hat, z.B. Ozonwerte und Klimawechsel.
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G. + S. Verkerk:
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Nein, ich denke nicht. Jedoch GSM, Funk usw. könnten mit Verlusten von Jungtauben zu tun haben, aber ich bin kein Wissenschaftler, der das belegen könnte, ob ferner auch die Umweltverschmutzung (Ozon usw.) negative Einflüsse auf unsere Tauben haben.
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K. Stieneker:
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Auf die Qualität der Jungtauben bzw. Gene hat es bis jetzt für mich noch keine ersichtlichen Einflüsse gegeben. Aber ich kann mir vorstellen, dass das Klima und die vielen Funkstrahlen (Handys, Flugzeuge usw.) unsere Tauben vor immer größere Probleme für ihre Orientierung stellt.
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B. Beumer:
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Zu dieser Sache kann ich nur „nein“ sagen. Hierfür bedarf es definitiver Beweise durch Institute und Forschungen.
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Teil II
Frage 1): Wie kann man das schnelle Werfen der Schwingen verhindern ohne Verdunkelung und ohne Lichtmethode?
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G. Verbruggen: Nach heutigen Erkenntnissen ist die Verdunkelung eine Möglichkeit, ein frühes Werfen der Schwingen zu verhindern. Natürlich kann man auch die Winterjungen vom Nest spielen. Dann werfen sie ihre Schwingen auch nicht so schnell. Die andere Möglichkeit wäre, sie ständig zu trainieren, d.h. dem Stress des steten Wegbringens auszusetzen oder an vielen Jungtierpreisflügen teilnehmen zu lassen.
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B. Kohagen: Das schnelle Werfen der Schwingen kann meines Erachtens durch Füttern verhindert werden. Man sollte 4 Wochen nach dem Absetzen der Jungtauben eiweißarmes, aber dafür energiereiches Futter verabreichen.
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F. Sander: Wir unternehmen nichts, um das Werfen der Schwingen zu verhindern, um der Natur nicht ins Handwerk zu „pfuschen“. Sollte eine Jungtaube mehr als 8 Schwingen geworfen haben, stoppen wir sie, um sie nicht unnötig zu quälen.
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Co Verbree: Wenn man ein schnelles Werfen der Schwingen verhindern möchte, muss man:
a) Winterjunge halten;
b) nicht trennen und vom Nest spielen, d.h. legen lassen und möglichst mit einem Jungtier in der Schale an den Start geben;
c) jede Woche spielen und sehr viel trainieren.
Da vertrete ich die gleiche Meinung wie Gommaire Verbruggen.
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K. Stieneker: Seit 9 Jahren verdunkeln wir unsere Jungtauben. Deshalb habe ich keine Probleme mit dem Werfen der Schwingen. Würden wir nicht verdunkeln, würde ich die Jungtauben häufiger trainieren. Wenn man weder verdunkelt noch mit Licht arbeitet, sollte man die Jungen mehr beschäftigen.
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G. + S. Verkerk: Wir haben in den letzten Jahren viel ausprobiert, d.h. die Licht- und die Dunkelmethode und haben dabei festgestellt, dass es ohne Verdunkelung nicht klappt. Ich würde sagen, auch für die Winterzucht reicht es nicht für das deutsche Verhältnis, weil auch diese Tauben Mitte August mit der Mauser beginnen. Oder man müsste sie ständig in einer Stress-Situation halten.
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Frage 2): Kann man durch viel Training die schlechte Lage des eigenen Schlages verbessern? Wenn ja, was sollte ich dann tun?
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G. Verbruggen:
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Eine schlechte Lage ist und bleibt eine schlechte Lage. Durch spezielles und viel Training kann man Speed antrainieren, um den direkten Weg nach Hause zu lernen. Dieses ist aber mit sehr viel Arbeit verbunden.
Sollten starke Winde herrschen, kann man eine Abweichung von der sogenannten direkten Route nicht verhindern. Es ist natürlich klar, dass Züchter, die eine gute Schlagvermessung besitzen, ihre Tauben auch speziell trainieren. Diesem Wettbewerb muss man sich stellen. Insofern würde ich möglichst viele private Trainingsflüge vornehmen, bevor sie mit der Reisevereinigung in einem großen Kabi weggebracht werden.
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B. Kohagen:
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Nein, über dieses Thema „schlechte Lage des eigenen Schlages“ wurde schon viel geschrieben. Zum Beispiel hat man seinen Schlag im Nordosten und die Reiserichtung ist Westen, aber der Wind weht aus Nordwest, so hat man „hinten“ keine Chance. Da kann man trainieren so viel man will.
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F. Sander:
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Gerade Jungtauben können sicherlich durch häufiges Trainieren/Konditionieren sicherer den Schlag wiederfinden. Jeder der Zeit hat und den Aufwand betreiben möchte, sollte seine Jungtauben zwei- bis viermal in der Woche wegbringen.
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Co Verbree:
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Ich glaube nicht so viel an eine schlechte Lage. Ich glaube eher an eine gute, gesunde, motivierte und gut trainierte Jungtaube. Wenn diese Voraussetzungen gegeben sind, dann wird sich diese Mühe in den Preisen niederschlagen. Die Resultate zeigen sich dann in den Meisterschaftslisten. Nur durch viel Training ist so etwas zu erreichen.
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K. Stieneker:
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Man kann vielleicht nicht die Lage des Schlages verbessern, man kann aber durch viel Training im Vorfeld erreichen, dass die Jungtauben sich gut auf die Richtung einfliegen und den direkten Weg zum Schlag schneller finden.
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G. + S. Verkerk:
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Alles hängt doch bei den kürzeren Entfernungen von den Windverhältnissen ab. Ich bin ein Befürworter von großen Taubenauflässen. Nur so lernt die Taube, sich von dem Schwarm zu lösen und ihren eigenen Weg nach Hause zu suchen. Selbst 2000 bis 4000 Tauben sind meines Erachtens zu wenig, um eine sogenannte schlechte Lage auszugleichen.
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Frage 3): Bist Du der Meinung, dass das trainierte Einfliegen der Jungtauben zum Heimatschlag Auswirkungen auf die späteren Jahre hat?
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G. Verbruggen:
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Ein Einzeltraining der Jungtauben ist meines Erachtens nicht sinnvoll. Das habe ich vor mehreren Jahren schon praktiziert. Nur in der Gruppe lernt die Jungtaube Speed zu fliegen, weil eine Taube die andere zum „Schnellfliegen“ motiviert und dadurch eine größere Geschwindigkeit erreicht werden kann. Ein mehrfaches Einsetzen in den Kabinenexpress vermittelt im Laufe der Zeit der Jungtaube eine gewisse Sicherheit. Man stellt immer wieder fest, dass die besten jährigen Tauben in Belgien diejenigen sind, die als Jungtaube an Nationalflügen teilgenommen haben, z.B. Bourges, Argenton oder La Souterrain. Große Auflässe mit hohen Taubenzahlen zwingen die Jungtaube, sich vom Schwarm zu lösen und ihren eigenen Weg zu finden.
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B. Kohagen:
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Ja, das trainierte Einfliegen zum Heimatschlag hat nach meiner Meinung große Auswirkungen auf die späteren Jahre, weil die Jungtauben beim Einfliegen zum Heimatschlag viel lernen und sich bestimmte Punkte einprägen, die sie ihr Leben lang nicht mehr vergessen.
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F. Sander:
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Ich bin der Meinung, dass das häufige Trainieren sicherlich noch Auswirkungen auf die ersten Flüge der kommenden Saison als Jährig hat.
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Co Verbree:
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Ich bin überzeugt, dass alles, was man als Jungtaube lernt, sich im Alter bewährt. Das gute sowie auch das schlechte.
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K. Stieneker:
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Gut eingeflogene Tauben finden den Weg zum Heimatschlag einfacher als nicht so gut trainierte Tauben. Außerdem haben diese Tauben ein nicht so großes Problem damit, den Heimatschlag wieder zu finden. Wenn sie zum ersten Mal mit einer großen Taubenzahl in der RV auf den Weg gebracht werden, bin ich der Meinung, dass man sie dadurch verwirrt und sie nicht den direkten schnellen Weg lernen.
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G. + S. Verkerk:
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In 2006 haben wir unsere Jungtauben nicht so viel am Reisen teilnehmen lassen, wie wir es in all den Jahren zuvor gemacht haben. Wir haben im darauffolgenden Jahr 2007 auch prompt eine Quittung dafür bekommen. Unsere Jährigen brauchten dadurch einige Flüge mehr, um die entsprechenden Erfahrungen zu sammeln. Das ist ein Zeichen dafür, dass eine Jungtaube wie ein Kleinkind am meisten lernen kann.
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Taubenauflass aus dem Kabinenexpress
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Frage 4): Sollte man Jungtauben einzeln oder in der Gemeinschaft trainieren, damit sie sich später vom mitfliegenden großen Schwarm eher trennen?
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G. Verbruggen:
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Wie bereits angeführt, bin ich für Gruppenauflässe und nicht für Einzelauflässe. Man sollte dieses zwei- bis dreimal pro Woche durchführen, damit sich eine Jungtaube bei den anstehenden Wettflügen beim Auflass aus dem großen Kabinenexpress ihre Gruppenerfahrung zunutze machen kann.
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B. Kohagen:
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Einzeln sollte man Jungtauben nicht trainieren, da sie von Natur aus Schwarmflieger sind. Das Trainieren in Gemeinschaft sehe ich als Vorteil. Dadurch lernen sie das Trennen aus dem Schwarm schneller. Hier bin ich mit Gommaire Verbruggen einer Meinung.
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F. Sander:
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Ich bin kein Freund von Einzeltraining bei Jungtauben. Unsere Jung- sowie Alttauben werden immer bei Trainingsflügen gemeinsam aufgelassen. Ich glaube nicht an den Nutzen des Einzeltrainings.
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Co Verbree:
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Einzeltraining von Jungtauben ist viel zu viel Arbeit. Man verliert selbst die Motivation. Hier wiederhole ich mich: Gute, gesunde, motivierte und gut trainierte Jungtauben mit Form trennen sich vom großen Schwarm und spielen vorne mit.
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K. Stieneker:
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Zum ersten Einfliegen würde ich die Jungtauben allein trainieren und wenn sie dann den direkten Weg nach mehrmaligem Trainieren gefunden haben, halte ich es für vorteilhaft, wenn man sie auch mal mit Tauben von anderen Züchtern zusammen trainiert.
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G. + S. Verkerk:
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Ich denke, dass Jungtauben mehr lernen von gemeinsamen großen Auflässen im Kabinenexpress, da, wie schon gesagt, sie dabei Erfahrungen sammeln, sich vom Schwarm zu lösen, sich durchzusetzen usw. Das eigene Training vor den großen RV-Flügen sollte man jedoch nicht versäumen und vernachlässigen (sehr wichtig!).
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Frage 5): Ist es vorteilhaft, die Jungen so zu trainieren, dass sie als Jungtier schon lernen, unter Speed nach Hause zu fliegen?
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G. Verbruggen:
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Es ist immer von Vorteil, wenn man die Zeit und die Möglichkeit hat, die Jungen mehrmals pro Woche wegzubringen. Speed antrainieren heißt meines Erachtens, dass sie ständig bei Heimkehr etwas Besonderes im Heimatschlag vorfinden und sei es nur Futter mit Leckereien.
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B. Kohagen:
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Ich sehe es als einen großen Vorteil an, dass sie unter Speed nach Hause fliegen und von vornherein das „Bummeln“ nicht lernen. Wie man das praktiziert, muss ein jeder Züchter für sich selbst herausfinden.
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F. Sander:
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Vorteilhaft ist es sicherlich, unter Speed den Drang zum Heimatschlag anzutrainieren. Möglichkeiten, dieses zu erreichen, sind: Knappe Fütterung (gefährlich bei schweren Flügen), Spielen mit der Schiebetür, Paaren mit älteren Partnern.
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Co Verbree:
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Man kann einer Jungtaube nicht lernen, unter Speed nach Hause zu fliegen. Das wäre zu einfach. Diese Gedanken sollte man von vornherein nicht haben.
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K. Stieneker:
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Ja, denn ich denke, dass, wenn sie schon als Jungtauben nur langsam nach Hause kommen und herumbummeln, werden sie das als Alttaube auch tun. Schließlich braucht eine jede Taube einen gewissen Drang und die Motivation, schnell nach Hause zu kommen. Eigentlich kenne ich dieses von unseren Tauben nicht. Sie fliegen immer mit einer gewissen Grundgeschwindigkeit.
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G. + S. Verkerk:
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Ja, das habe ich in 2007 jetzt erfahren. Die Jungen wurden in 2006 nicht so sehr unter Speed trainiert und ich stellte jetzt fest, dass die Jährigen sich erst richtig einfliegen mussten und auch jetzt besser kommen. Also werde ich das in den kommenden Jahren mit den Jungtauben anders praktizieren und wieder auf Speed trainieren.
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Frage 6): Wie werden Deine Jungtauben gefüttert? Erhalten sie noch Zusatzprodukte?
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G. Verbruggen:
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Bis Ende Mai bekommen meine Jungtauben keine Zusatzprodukte. Später werde ich sie aber wohl verabreichen, und zwar dann, wenn die großen National-Jungtaubenflüge anstehen. Die Fütterung stelle ich dann auch um. Die Jungtauben erhalten dann 50 % Zucht und Reise, 50 % eiweißarmes Futter.
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B. Kohagen:
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Ich füttere meine Jungtauben genauso wie meine Witwer. Zu Anfang der Woche füttere ich Top-Relax und ab Mitte der Woche Top-Energy. Zusatzprodukte gebe ich einmal pro Woche und das immer mittwochs.
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F. Sander:
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Während der Vor- und Preisflüge werden die Jungtauben nach dem gleichen Schema wie die Witwer versorgt. In der Regel ist das Futter noch reichhaltiger, da die Jungtiere noch wachsen, mausern und Leistung bringen müssen.
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Co Verbree:
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Wenn die Jungtauben 8 Wochen alt sind, dann füttern wir eine Mausermischung. Diese wird angereichert mit 10 % Paddyreis und 20 % Superdiät. Zusatzprodukte geben wir wie folgt: Einmal pro Woche das Herbots-Produkt 4-Olien übers Futter, abgelöscht mit BMT (Bier- und Milchhefe) sowie einmal pro Woche Probac 1000 sowie an jedem Tag eine frische Portion Grit und Pickstein übers Futter.
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K. Stieneker:
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Unsere Jungtauben behandeln wir so wie die Alttauben, d.h. nach der DS-Methode. Der genaue Wochenablauf ist identisch mit dem unserer Alttauben und ist allgemein bekannt.
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G. + S. Verkerk:
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Die Jungtauben bekommen bei mir satt zu essen (erst reichlich Zuchtfutter). Bei Beginn des Trainings füttern wir 50 % Sport- und 50 % Soontjes-Säuberungsmischung. An Zusatzprodukten verabreichen wir Probac 1000 und Vita-Forte.
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