Interview-Bericht Nr. 2008/04: „Start des 1. Preisfluges“
Teil I
Frage 1): Wo befinden sich deine Witwerweibchen und wie werden sie
vorbereitet? Wie verhinderst du das Legen der Weibchen oder stört es dich
nicht?
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H. Wieden: Meine Witwerweibchen befinden sich in einer überdachten Voliere.
Sie können die Witwer sehen. Ich denke, dadurch wird das untereinander
Verpaaren der Weibchen erschwert. Das Legen einzelner Weibchen ist
wohl nicht zu verhindern, natürlich, es stört.
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van Avondt: Die Witwerweibchen befinden sich in der Voliere und sitzen auf einem
Drahtboden. Um zu verhindern, dass sie legen, werden sie leicht gefüttert.
Sollte es dann doch noch zur Paarung kommen, werden sie alleine gesetzt.
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SG Horst Flege: Die Witwerweibchen befinden sich in einer Voliere hinter meiner Schlaganlage. Sie werden in der Woche sehr knapp gefüttert. Erst einen Tag vor
dem Einsetzen der Witwer werden sie gut und reichlich gefüttert. Durch diese
so durchgeführte Fütterung habe ich nie Probleme mit dem Legen der Weibchen gehabt. Auch paaren sich die Weibchen nicht untereinander.
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Fam. Houben: Unsere Weibchen bleiben den ganzen Winter über in der Voliere.
Sie werden Ende November angepaart und ziehen ein Jungtier nach 15 Tagen
Absetzen aus dem Witwerschlag in den Jungtierschlag selber groß. Dann
kommen sie wieder in die Voliere. Ich denke, durch die Kälte und sehr viel
frische Luft u. knappes Futter wird das Verpaaren untereinander doch sehr stark
unterbunden. Im letzten Sommer war dieses ein großes Problem während der
Reise. Darum haben wir uns eine zusätzliche Hilfe zugelegt. Namentlich ein
Hahn. Richtig gelesen, ein Zwerghahn. Dieser unterbindet das Verpaaren.
Die Weibchen legen vielleicht noch wohl mal ein Ei, das ist aber sehr selten.
Der Hahn bekommt von uns das gleiche Futter und bekommt die gleichen Kuren
gegen Trichomonaden, also auch alles so, wie unsere Weibchen bekommen.
Zusätzlich bekommt auch er eine Impfung gegen Paramyxo und Paratyphus.
Diesen Gehilfen haben wir seit zwei Jahren.
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B. Beumer: Die Witwerweibchen sind bei mir in Volieren untergebracht. Diese sind
rundherum offen und haben einen groben Maschendraht auf dem Boden,
so dass die Weibchen dort ungerne sich absetzen. Die Ecken sind ausgerundet, dass ein Paaren untereinander weitgehendst vermieden wird. Die
Art der Haltung und Fütterung ist für mich doch ein großer Punkt des Legens.
Natürlich stört es mich auch – wie bei Herbert Wieden.
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P. Schlechtriem: Bei mir gibt es die totale Witwerschaft. Darum bleiben die Weibchen bis
Mittwochabend in der Voliere und kommen dann ab Donnerstag auf dem
Reiseschlag, wo sie dann in ihrer Zelle eingesperrt werden.
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P. Herbots: Unsere Witwerweibchen befinden sich immer in der Voliere, weit weg von
den Vögeln. Ich lege Wert darauf, dass sie sich weder sehen noch hören
können, wenn die Vögel am Hause trainieren. Früher verweilten die Weibchen dichter am Reiseschlag, so dass die Vögel schnell herausfanden, wo
ihre Weibchen saßen. Sie stellten dann sofort das Training ein. Wir können
das Legen der Weibchen nicht verhindern, natürlich wird es bei uns auch nicht
gefördert. Hier ein Tipp: Wenn man das Ei beim Weibchen fühlen kann,
dann merkt das auch der Vogel. Lässt man sie dann vor dem Einsetzen
in ihrem Abteil, wo die Schale steht, dann sollte man darauf achten, wie sich
der Vogel verhält; lässt das Weibchen den Vogel nicht mit in die Schale, so
lässt das auf einen Spitzenpreis hoffen.
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Frage 2): Zeigst du das nicht gereiste Witwerweibchen vor dem Einsetzen und wie lange?
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H. Wieden:
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Ich zeige das Weibchen immer. Diese Arbeit sollte man sich machen.
Am Anfang der Reise kurz, dann steigernd bis maximal 10 Minuten.
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van Avondt:
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Bei uns werden die Witwerweibchen in einmal auf den Schlag gelassen.
Die Witwer werden dann so schnell als möglich eingekorbt. Dabei sollten
sie mit ihrem Weibchen in der Schale liegen. Man darf natürlich hier keine
Hektik aufkommen lassen. Dieses überträgt sich sofort auf den Witwer.
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SG Horst Flege:
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Die Weibchen werden vor dem Einsetzen der Witwer etwa 5-10 Minuten gezeigt.
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Fam. Houben:
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Bei uns werden die Weibchen normal vor dem Einsetzen auf jeden Flug gezeigt.
Natürlich die Weitstreckentauben, die schon mittwochs eingekorbt werden,
bekommen dann nur noch die Schale. Dieses machen wir, um die anderen
Witwer auf der Schlaganlage nicht zu beunruhigen und natürlich um sie ruhig
einzukorben. Denn die Form brauchen die Tauben erst nach zwei Tagen,
d.h. am Auflasstage. Zu Beginn der Reise, 100 bis 200 km, werden die Weibchen nur 5 – 10 Minuten gezeigt, zum Ende der Saison steigernd für die Kurz-
und Mittelstreckentauben ca. 10 – 20 Minuten.
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B. Beumer:
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Grundsätzlich wird bei uns nur ein Partner gereist. Der andere bleibt zu Hause.
Vom Vogel das Weibchen, vom Reiseweibchen der Vogel.
Vor dem Einsetzen werden die Weibchen von den Witwern sowie auch die
Vögel von den Weibchen gezeigt und etwa 5 – 10 Minuten zusammen gelassen, bis sich der Partner beruhigt hat.
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P. Schlechtriem:
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Wir spielen ja die totale Witwerschaft. Bei uns bleibt kein Partner zu Hause.
Beim Zusammenlassen werden vorher die Zellenwände, die durch ein Brett
getrennt sind, entfernt. Dadurch entsteht ein Laufsteg vor den gesamten Zellen.
So können die Weibchen erst vor allen Zellen vorherlaufen. Dieses gibt
natürlich eine Unruhe auf dem Schlag, wobei ich ständig aufpasse, dass die
Weibchen sich nicht zu sehr untereinander beißen. Dann lasse ich sie zu dem
Vogel in der Zelle mit der darin vorhandenen Schale. Durch Herablegen der
Deckenplatte kann der Vogel nicht treten. Hier lasse ich sie ca. ½ Stunde
zusammen.
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P. Herbots:
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Wir zeigen die Weibchen immer vorm Einkorben. Die Vögel bekommen vorher
noch einen Suppenlöffel Hanf und so viel Futter, wie sie möchten. Wichtig ist,
dass der Schlag beim Einsetzen der Weibchen absolut vom Futter her sauber
ist. Ansonsten würden die Weibchen, die die ganze Woche doch knapp
gehalten wurden, sich um dieses Futter kümmern und nicht, was viel wichtiger
ist, sich um den Vogel kümmern. Dann wird die Zellenhälfte geöffnet und die
Schale hereingestellt. Der Vogel kann jetzt eine halbe Stunde sich in der
gesamten Zelle frei bewegen. Wir lassen dann das Weibchen aus der Hand
direkt in die Zelle des Vogels anfliegen. Sollte das Weibchen sich in der auf
den in der Schale liegenden Vogel springen, wird der Vogel sofort eingekorbt.
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Frage 3): Wir haben einen leichten Flug mit Gegenwind. Lässt du den
Vogel bei Heimkehr sofort beim Weibchen oder lässt du den
Vogel erst etwas ruhen mit ein wenig Futter?
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H. Wieden:
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Die Witwer dürfen bei allen normalen Flügen immer sofort zu den Weibchen.
Ich würde es als Strafe empfinden, schnell nach Hause zu kommen, um dann
vor der Zelle des Weibchens warten zu müssen. Bei schweren Flügen sollte
man das nach Befinden des Vogels entscheiden.
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van Avondt:
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Bei mir ist es wie bei Herrn Wieden. Die Vögel dürfen natürlich unmittelbar
nach Heimkehr zu ihren Weibchen.
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SG Horst Flege:
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Der Vogel kommt grundsätzlich nach jedem Flug nicht sofort zu seinem
Weibchen. Er soll erst einmal in Ruhe trinken und eventuell auch ein wenig
Futter aufnehmen, das in der Zelle gereicht wird. Je schwerer der Flug war,
desto später kommen die Vögel zu den Weibchen. Sie können natürlich zu
jeder Gelegenheit die Weibchen in dem Zellenabteil sitzen sehen.
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Fam. Houben:
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Wir lassen unsere Witwerweibchen erst zusammen mit dem Vogel, wenn die
Preise so ziemlich dem Ende sich zeigen. Bei Heimkehr bekommen sie etwas
Kleinsämereien (Snoepzaad). Wenn es sehr warm ist, lassen wir sie natürlich
auch trinken und ausruhen, um dann erst zu ihren Weibchen zuzuführen.
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B. Beumer:
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Wenn der Reisevogel heimgekehrt ist, getrunken und etwas Futter aufgenommen hat, kann er zu seinem Weibchen. Zuvor sieht er es natürlich durch
den Zwischenrahmen hindurch. Dies wird bei dem gereisten Weibchen genauso gehandhabt.
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P. Schlechtriem:
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Wie schon gesagt, wir handhaben die totale Witwerschaft. Da ergibt es sich
von ganz alleine, wenn beide Partner gereist werden. Natürlich lassen wir sie
gleich zusammen.
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P. Herbots:
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Bei der Heimkehr des Vogels lassen wir ihn immer erst ausruhen. Er bekommt
zu fressen und trinken. Er kann dann anschließend ausgeruht sich um das
Weibchen kümmern.
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Frage 4): Wann bekommen die Witwer ein Bad? Oder Handbad?
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H. Wieden:
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Badetag ist bei mir der Montag. Das ist für mich ein Gradmesser, daran
kann ich sehen, ob der Witwer fit ist. Wenn er das Bad aufsucht, ist dieses
für mich ein gutes Zeichen. Ein Handbad gibt es bei mir nicht.
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van Avondt:
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Bei uns bekommen die Witwer überhaupt kein Bad. Sie baden sich, wenn
es mal regnet während des Trainings am Haus. Darum lasse ich meine
Witwer auch bei Regen am Haus trainieren. Früher habe ich ein Handbad
gegeben, aber das ist schon lange her. Ein Bad bekommen meine Tauben
nur in der Mauserzeit und das zwei- bis dreimal pro Woche. Es müsste schon
ein ausgesprochener schwerer Flug sein, dann bekommen sie Handbad, um
die Muskulatur zu lösen.
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SG Horst Flege:
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Die Vögel bekommen bei uns am Montag oder Dienstag Badewasser auf
dem Rasen vor der Schlaganlage bereitgestellt. Sie können dann freiwillig
ein Bad nehmen. Ein Handbad wird bei uns nicht praktiziert.
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Fam. Houben:
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Sie bekommen normal bei uns jeden Dienstag ein Bad und das immer am
Abend. Sollten sie dieses Bad nicht aufsuchen, stellen wir es am Mittwoch
erneut bereit. Die Witwer bekommen bei uns nie ein Handbad, früher haben
wir das so praktiziert, wenn sie heimkehrten. Es konnte für uns leistungsmäßig kein Unterschied festgestellt werden gegenüber einem normalen Bad.
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B. Beumer:
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Bei uns gibt es normalerweise dienstags ein Bad. Die Badewanne befindet
sich im Boden des Haupt-Reiseschlages. Ein Handbad praktizieren wir nicht.
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P. Schlechtriem:
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Montag morgens gibt es bei uns ein freies Bad.
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P. Herbots:
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Wir haben bis 2001 immer nach dem Flug ein warmes Handbad gegeben,
und zwar nachdem wir die Weibchen entfernt hatten. Wir merkten, dass es
sehr gut für den Witwer war. Wir stellten fest, dass sie sich sofort in die Zelle
legten und sich sehr entspannt verhielten. Doch in 2002 und 2003 haben wir es
nicht mehr praktiziert und wir haben kein Jahr besser gereist, als die letzten
zwei Jahre. Es hängt also nicht am Bad, um gute Leistungen zu erzielen.
Ein freies Bad bekommen nun die Witwer am zweiten Tag nach dem Flug, weil
bei uns am ersten Tage Ruhetag herrscht und die Witwer im Schlage verbleiben und nicht trainieren.
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Frage 5): Wann bekommt der Witwer den ersten Freiflug nach dem 1. Preisflug?
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H. Wieden:
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Das erste Training wird aufgenommen am Tag nach dem Preisflug am Abend.
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van Avondt:
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Hier stimmen wir mit Herbert Wieden überein, am Tag nach dem Preisflug, abends.
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SG Horst Flege:
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Bei uns sind immer Samstagflüge. Nach leichten Flügen bekommen die
Vögel erstmals wieder am Sonntag Freiflug; nach schweren Flügen haben
sie einen Tag Ruhepause und nehmen erst am Montag das Training wieder
auf.
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Fam. Houben:
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Normal werden die Reisetauben das erste Mal am Montag morgen rausgelassen. Dieses gilt für die Kurzstreckentauben, die sonntags Preisflug
absolviert hatten wie auch für die Mittelstreckentauben, die samstags
ihren Flug hatten. Sie trainieren jeden Morgen und Abend je eine Stunde.
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B. Beumer:
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Je nach Flugverlauf kann der Witwer mit seinem Weibchen auch nach dem
Flug etwas Freiflug haben. Ansonsten beginnt das Training als Freiflug am
Abend des Tages nach dem Preisflug.
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P. Schlechtriem:
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Wenn der Preisflug am Sonntag stattgefunden hat, beginnt das erste
Training am Montag Abend. Wie schon in Frage 4) beantwortet, am zweiten Tag morgens und abends.
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P. Herbots:
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Den ersten Freiflug bekommen unsere Witwer nach dem Ruhetag, morgens
und abends, d.h. zweimal pro Tag. Ich denke, dass dies ein nicht so allzu
wichtiger Punkt ist; man muss immer die Schwere des vorangegangenen Fluges bedenken.
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Frage 6): Wie lange bleibt das Weibchen auf dem Schlag?
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H. Wieden:
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Je nach Flug und meinem Dafürhalten. Jedoch zu Anfang der Saison
maximal 1 Stunde, dann steigernd zum Ende der Saison.
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van Avondt:
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Bei uns ist es ca. 1 Stunde, nicht länger. Bei extrem schweren Flügen länger.
Man erkennt es, wenn man ungestört die Witwer beobachtet, ob sie sich noch
um das Weibchen kümmern. Sollte das nicht der Fall ein, sollte man sie
sofort trennen.
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SG Horst Flege:
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Das Weibchen verbleibt nach leichten Flügen ca. 2 Stunden beim Vogel.
Nach schweren Flügen wird die Zeit des Zusammenbleibens verkürzt.
Der Vogel braucht dann sicherlich mehr seine Ruhe, als vom Weibchen
ständig belästigt zu werden.
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Fam. Houben:
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Die Weibchen bleiben bei uns ca. ½ bis 1 Stunde zusammen mit dem Vogel.
Dann werden die Weibchen wieder in die Voliere verbracht.
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B. Beumer:
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Etwa 2 Stunden. Es hängt natürlich vom Flugverlauf ab. Bei schweren
Flügen etwas länger, bei leichten Flügen eher etwas kürzer.
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P. Schlechtriem:
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Länger, kürzer? Bei uns entscheidet die Uhr. Sie bleiben alle bis 17.00 Uhr
auf dem Schlag.
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P. Herbots:
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Die Weibchen bleiben zu Anfang der Saison 10 Min. beim Vogel,
je weiter die Flüge, je länger. Auch bei schlechten schweren Flügen bleiben
die Weibchen länger bei den Vögeln. Zum Ende der Saison werden sie erst
bei Dunkelheit vom Schlage entfernt. Wenn man dieses erst am anderen
morgen machen würde, wie es auch einige Züchter praktizieren, dann bin
ich der Meinung, dass sie den ganzen Tag ihrem Weibchen nachtrauern.
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Der "Gehilfe" bei der Arbeit. Brieftaubenzüchter lassen sich eine Menge einfallen, wenn es um die Tauben-Motivation geht.
Hier ist es ein Zwerghahn, der das Paaren der Weibchen untereinander verhindert.
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FAZIT:
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Ich stelle bei den Interviews überwiegend fest, dass die Weibchen in Volieren untergebracht sind,
bei einigen auch in Einzelboxen. Das Verpaaren untereinander und das schnelle Legen ist sicherlich auch rassenbedingt. Man sollte sich von der Sorte Weibchen trennen, um weniger Probleme zu haben.
Die Übereinstimmung fast aller Züchter bestand darin, dass die Weibchen vor dem Einkorben gezeigt wurden. Man sollte sich also die Arbeit machen und der wichtige Faktor ist sicherlich dabei, dass man
die Methode von Anfang an bis zum Ende beibehält. „Die ganze Woche arbeiten (Training)“, zum
Schluss wird man weggebracht und man muss sich quälen, wieder nach Hause zu kommen, dann
möchte ich für mich selbst entscheiden, ob ich sofort zu meiner Partnerin möchte oder nicht.
Wichtig wäre für mich, dass – wie Josef Raemaekers immer sagte – meine Partnerin attraktiv
und in Top-Verfassung ist wie die beste Frau auf der Reeperbahn auf St. Pauli. Ich denke, dass das
Baden der Witwer dazu gehört, egal, ob Montag oder Dienstag. Ein Bad dient der Entspannung und zeugt immer vom Wohlbefinden der Taube.
Die Aussage von Sportsfreund Bernhard Beumer, die Vögel und die Weibchen gemeinsam nach dem Preisflug Freiflug zu geben, ist eine nachahmenswerte Variante.
Hier hat mir besonders die Methode der Fam. Houben imponiert. Ich stellte zu meinem Erstaunen fest, dass die Weibchen vor ihrem „Guru“ keine Scheu oder etwa Angst zeigten.
Hier erwies sich die Weibchenhaltung problemlos, was das Verpaaren untereinander bzw. das Legen
betraf.
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Teil II
Frage 1): Wo sind deine Weibchen während der Woche für die Witwer untergebracht? Oder erhalten sie noch Freiflug?
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K. Stieneker: Da wir die totale und normale Witwerschaft reisen, müssen wir zwischen Reise- und Witwerweibchen unterscheiden. Die Reiseweibchen sitzen in einem Abteil zwischen den Reisemännchen. Dieses hat, allerdings anstatt Zellen, nur ein Sitzregal. Die Witwerweibchen sitzen den Sommer über in einer Voliere. Von dieser aus haben sie Sichtkontakt zu ihren Vögeln. Doch das erstaunliche an dieser Sache ist, dass noch nie ein Witwer auf dieser Voliere gelandet ist.
Während der Saison erhalten ausschließlich die Reiseweibchen Freiflug, jedoch nicht die Witwerweibchen. Sie bleiben die ganze Woche über in ihrer Voliere sitzen.
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B. Kohagen: Da ich seit 1997 totale Witwerschaft betreibe, sind meine Weibchen in einem separaten Witwerschlag untergebracht. Sie erhalten morgens und abends ihren Freiflug genauso wie die Witwervögel.
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G. Verbruggen: Ich spiele die totale Witwerschaft. Das heißt, Vogel und das dazugehörige Weibchen, also das komplette Paar wird gesetzt. Sie bekommen zweimal pro Tag Freiflug und kommen dann auf ihren separaten Schlag zurück. Vor dem Einkorben lasse ich die Weibchen zu den Vögeln, sollte ich aber sehen, dass sich Weibchen untereinander verpaart haben, muss ich mir etwas einfallen lassen. Dieses können Sie unter der Rubrik „Das Spiel mit den Weibchen“ lesen. Also bei mir gibt es keine Weibchen, die zu Hause bleiben, wovon der Vogel gereist wird.
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F. Sander: Unsere Weibchen sitzen in einer großen Weibchenbox. Freiflug erhalten sie von Freitagabend bis Samstagmorgen. Sie können sich frei bewegen und auch baden.
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B. Beumer: Wir halten unsere Witwerweibchen in einer großen offenen Voliere. Innerhalb der Woche erhalten sie keinen Freiflug, sondern nur zum Wochenende.
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Frage 2): Werden die Weibchen vor dem Einkorben gezeigt und wie lange?
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K. Stieneker:
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Bei uns werden die Partner vor dem Einkorben nicht gezeigt. Dafür machen wir jeden Donnerstag einen Trainingsflug über 37 Km. Wenn die Reisetauben dann zurückkehren, sind die Partner auf dem Schlag und warten schon auf sie. Dann bleiben sie etwa 45 Minuten zusammen. Das war dann die Motivation für diese Woche.
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B. Kohagen:
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Bis 2005 durften die Weibchen vor dem Einkorben 1 Stunde mit den Vögeln zusammen sein. Ab 2006 werden die Weibchen vor dem Einkorben nicht mehr gezeigt. Beide Partner, ob Vogel oder Weibchen, werden aus ihren Abteilen eingekorbt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Nichtzusammenkommen vor dem Einkorben von Vorteil ist, da beide Partner sich viel ruhiger verhalten.
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G. Verbruggen:
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Wie bereits gesagt, spiele ich die totale Witwerschaft. Meine Weibchen werden am Tage des Einsetzens gezeigt. Wie lange, das entscheide ich nach meinem Dafürhalten je nach Flugentfernung und Witterung am Flugtage.
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F. Sander:
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Wir zeigen vor dem Einkorben die Weibchen nicht, da wir während der gesamten Reisezeit am Tage zuvor unsere Witwer wegbringen und sie ihr Weibchen dann sehen. Die verbleibende Zeit des Aufenthaltes bei den Witwern wäge ich nach den Gegebenheiten des jeweiligen Wochenendes ab. Also wie gesagt, meine Witwer werden am Tag vor dem Einsetzen privat trainiert.
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B. Beumer:
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Normalerweise werden die Weibchen vor dem Einkorben gezeigt, besonders dann, wenn ich den Eindruck habe, dass die Witwer noch nicht begriffen haben, was Witwerschaft bedeutet. Bei den weiten Flügen und wenn schwere Flüge bevorstehen, ist Ruhe „erste Bürgerpflicht“. Dann zeigen wir die Weibchen auch mal nicht.
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Frage 3): Der Witwer kommt müde nach Hause. Gibst du ihm sogleich das Weibchen?
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K. Stieneker:
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Wenn die Witwer nach Hause kommen, sind die Partner in den Zellen eingesperrt und warten bereits auf sie. Bei Eintreffen des Partners werden kurz danach die Zellen geöffnet und sie sehen die Zusammenkunft sicherlich als Belohnung an. Doch wenn wir merken, dass die Taube nach Eintreffen einen müden Eindruck macht, nehmen wir den Partner früher als sonst üblich weg, damit die Erholungsphase eher eintritt.
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B. Kohagen:
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Nein, weil der Witwer kein Interesse an seinem Weibchen zeigt. Er will nur fressen, trinken und sich in seiner Zelle ausruhen. Ich denke, dass nach der Erholungsphase dem Witwer die Zusammenkunft mit seinem Weibchen besser gefällt.
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G. Verbruggen:
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Ob der Witwer müde ist oder das Weibchen, hierauf lege ich kein Augenmerk. Bei der Heimkehr dürfen sie sich sofort frei auf dem Schlag bewegen. Ich denke, der Witwer fliegt mit dem Gedanken nach Hause in Vorfreude auf sein Weibchen und möchte nicht noch bestraft werden, indem er nicht sofort zu seinem Weibchen darf.
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F. Sander:
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Wenn die Witwer vom Preisflug kommen, sitzen die Weibchen in der verschlossenen Zellenhälfte. Der Vogel kommt erst nach ca. 30 Minuten zu seinem Weibchen. So hat er noch Zeit genug, Wasser aufzunehmen und sich zu entspannen. Hier teile ich nicht die Meinung von Gommaire.
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B. Beumer:
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Ja, auch bei schweren Flügen lasse ich den Witwer nach etwa 15 Minuten, wenn er sich ein bisschen erholt hat und natürlich getrunken und gefressen hat, zu seinem Weibchen.
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Frage 4): Ist es sinnvoll, einem Vogel, der sehr verspätet heimkehrt (die Weibchen sind schon weg), ihm das Weibchen noch zu zeigen?
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K. Stieneker:
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Ja, denn er braucht ja auch eine Belohnung dafür, dass er nach Hause gekommen ist. Doch das Weibchen lasse ich nicht allzu lange dabei, da der Witwer sich ja noch erholen sollte.
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B. Kohagen:
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Ja, auch er hat trotz Verspätung seine Belohnung (sein Weibchen zu sehen) verdient, damit er sich wieder heimisch und motiviert fühlt.
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G. Verbruggen:
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Meine Meinung hierzu ist, der Witwer hat das Recht, sein Weibchen noch zu sehen. Wofür hat er dann gekämpft, um nach Hause zu kommen? Es muss ja nicht das Nichtkönnen sein, sondern er kann aufgrund widriger Verhältnisse sich verflogen haben.
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F. Sander:
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Ein Vogel bekommt generell seine Weibchen zu sehen. Auch wenn er Stunden später bzw. am nächsten Tag kommt. Das Weibchen wird ihm kurz gezeigt und am darauffolgenden Tag, während die anderen Witwer Freiflug haben, bekommt er sein Weibchen nochmals ca. 1 Stunde.
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B. Beumer:
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Ja, auf jeden Fall. Ich denke, er hat es sich immer verdient.
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Frage 5): Machst du bei der Heimkehr des Witwers die Zelle auf, so dass ein Freiflug im Schlag möglich ist?
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K. Stieneker:
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Nach der Heimkehr des Partners werden in der Reihenfolge wie sie nach Hause kommen, die Zellen geöffnet, so dass sie sich alle frei im Schlag bewegen können.
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B. Kohagen:
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Wie gesagt, ich spiele die totale Witwerschaft. Daher sind bei der Heimkehr der Witwer und seines Weibchens alle Zellen offen. Beide Partner können sich bis abends 21.00 Uhr in ihren Zellen zusammen aufhalten und im Schlag frei bewegen.
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G. Verbruggen:
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Hier vertrete ich die Meinung von Sportsfreund Kohagen. Ich lasse auch bei Heimkehr die Zellen offen, so dass sich alle auf dem Schlag frei bewegen können. Nach einem schweren Flug lasse ich sie gerne bis zum anderen Tag frühmorgens zusammen.
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F. Sander:
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Nein, dieses habe ich bereits unter der Frage Nr. 3 beantwortet. Die Witwer verbleiben mit ihren Weibchen in den verschlossenen Zellen. Dafür konnten sie vorher Futter und ausreichend Wasser aufnehmen.
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B. Beumer:
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Bei Heimkehr des Witwers nimmt der Vogel zuerst Wasser und Futter auf und wird dann zusammen mit seinem Weibchen in seine jeweilige Zelle eingesperrt. Erst wenn alle – oder fast alle – Witwer heimgekehrt sind, werden alle Zellen geöffnet.
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Taubenauflass aus dem Kabinenexpress
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Frage 6): Werden deine Witwer wöchentlich auf etwaige Krankheiten untersucht?
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K. Stieneker:
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Nein, der Weg zum Tierarzt während der Saison wird normalerweise nicht durchgeführt. Sie werden in regelmäßigen Abständen gegen Trichomonaden und Kokzidien behandelt.
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B. Kohagen:
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Es ist sehr schade, dass ich die Möglichkeit von Untersuchungen auf Krankheiten während der Saison nicht habe. Alle geforderten Untersuchungen führe ich vor Reisebeginn durch.
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G. Verbruggen:
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Meine Witwer werden nicht wöchentlich untersucht, ein paar Mal im Jahr führe ich Untersuchungen durch, aber nicht speziell jede Woche nach dem Flug. Nur dann, wenn ich etwas vermute, wenn geringe Nahrungsaufnahme oder unnormaler Kot usw. sich zeigt.
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F. Sander:
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Unsere Tauben werden nicht jede Woche untersucht. Eine Untersuchung erfolgt nur, wenn ich der Auffassung bin, dass den Tauben etwas fehlt (im Jahre 2006 war das einmal der Fall).
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B. Beumer:
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Diese Frage verneine ich.
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Frage 7): Ich bekomme in der Mitte der Saison einen starken Leistungsabfall. Was kann ich tun? Was rätst du mir? Was kann die Ursache sein? (Die Tauben wurden medizinisch für gesund befunden.)
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K. Stieneker:
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Wir sind in der glücklichen Lage, in den letzten Jahren so etwas nicht erlebt zu haben. Die Ursache dafür könnte aber eventuell an falscher Fütterung liegen (zu eiweißreich, zu knapp - es kommt ein schwerer Flug, wo dann die Reserven fehlen -), oder auf einen Wetterumschwung, der das Klima auf dem Schlag negativ beeinflusst.
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B. Kohagen:
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Bei einem Leistungsabfall während der Saison sollte man als erstes die Tauben untersuchen lassen, denn sie können sich im Kabinenexpress infiziert haben. Man sollte keine Futterumstellung während der Saison machen. Hier kann ein Leistungsabfall auch die Ursache sein.
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G. Verbruggen:
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Bei Abfall der Leistungen glaube ich, dass es mit der Gesundheit der Taube auf jeden Fall etwas zu tun haben kann, ich würde sie eine Woche zu Hause lassen und leicht füttern. Es kann auch ein Problem der Überfütterung sein. Ich weiß, dass es für deutsche Verhältnisse nicht möglich ist, da die Meisterschaften anders ausgeflogen werden. Ein zusätzliches Training – außer, was im wöchentlichen Programm ist – würde ich abraten. Dies kann noch einen zusätzlichen negativen Effekt herbeiführen.
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F. Sander:
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Der Formabfall kann mehrere Gründe haben. In der Regel ist es ein natürlicher Vorgang, der 16 bis 18 Wochen nach der ersten Paarung auftreten kann. Wenn ein Züchter dieses Phänomen regelmäßig feststellt, sollte er an seiner Vorbereitung etwas ändern. Ab dem letzten Drittel der Saison bekommen die Witwer regelmäßig Freiflug mit ihrem Weibchen bzw. dürfen über Nacht zusammen bleiben. Mit diesen Maßnahmen kann man einem Formabfall entgegenwirken.
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B. Beumer:
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Wenn du in der Mitte der Reise einen starken Leistungsabfall bekommst, dann ist mit Sicherheit ein oberflächlicher medizinischer Check nicht ausreichend. Dann muss ernsthaft geprüft werden, ob beispielsweise - auch bei Alttauben ist dies durchaus möglich – ein Adenobefall vorliegt. In so einem Fall würde ich mit unserem Tierarzt, Herrn Dr. Fernand Marien, Kontakt aufnehmen und einige Tauben untersuchen lassen. Ein Leistungsabfall kann natürlich auch die Folge falscher Fütterung oder eines feuchten Schlages oder andere Gründe haben. Hier ist der Züchter gefragt, seine Tauben genau zu beobachten.
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So sehen Asse aus
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Frage 8): Die Witwer bekommen das beste Futter, Grit usw. Verabreichst du außerdem regelmäßig Zusatzprodukte?
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K. Stieneker:
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Ja, wir denken, dass es ohne Zusatzprodukte nicht möglich ist, an der Spitze zu spielen.
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B. Kohagen:
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Ich verabreiche 5 x pro Woche Zusatzprodukte, da die Witwer während der Reisesaison viel Energie verbrauchen. Ich halte daher eine Unterstützung in dieser Form für erforderlich.
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G. Verbruggen:
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Während der Flüge bekommen die Witwer selbstverständlich das beste Futter und viel Beiprodukte übers Futter – und nur übers Futter – verabreicht. Der Witwer muss jede Woche Höchstleistung bringen und sollte durch Zusatzprodukte unterstützt werden. Ich bin ein Gegner von Verabreichung der Zusatzprodukte über das Trinkwasser.
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F. Sander:
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Eine Taube ist in meinen Augen wie ein Hochleistungssportler anzusehen. Bei den hohen Anforderungen, die an eine Taube über 14 – 16 Wochen gestellt wird, ist es unerlässlich, Beiprodukte einzusetzen. Ca. zwei Wochen vor dem 1. Preisflug wird mit dem Programm begonnen und langsam gesteigert.
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B. Beumer:
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Wir geben PS und das Mineralgemisch von Dr. Fernand Marien als Zusatzprodukte.
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Frage 9): Wann lässt du deine Witwer baden? Ist es deiner Meinung nach ein Formzeichen, wenn die Witwer vor dem Einsatztag baden möchten oder am Einsatztag noch baden?
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K. Stieneker:
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Unsere Witwer bekommen jeden Freitag (Einsatztag) eine Badewanne in den Schlag gestellt. An manchen Tagen baden sie sofort und an anderen Tagen gar nicht. Doch bei unseren Tauben ist dies kein Zeichen für die Form. Sie haben in beiden Fällen schon Superergebnisse geflogen.
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B. Kohagen:
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Meine Witwer baden 1 Tag nach dem Preisflug (bei mir immer montags). Ob es ein Formzeichen ist, vermag ich nicht zu sagen, da ich noch nie darauf geachtet habe.
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G. Verbruggen:
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Meine Tauben können jeden Tag baden, denn es steht ihnen jederzeit die Badewanne mit klarem Wasser zur Verfügung. Am liebsten sehe ich es zum Ende der Woche. Dies ist für mich ein Formzeichen. Auch benenne ich meine Tauben gerne zum Preisflug nach ihrem „Badinteresse“ vor.
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F. Sander:
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Unsere Witwer erhalten grundsätzlich am Vormittag des Einsatztages ein Bad. In der Regel nehmen sie das Bad gerne an. Auf die Preisausbeute hat das Baden keinen Einfluss, denn wir hatten auch schon überragende Flugergebnisse, obwohl die Tauben nicht gebadet hatten. Ich schließe mich hier der Meinung von Sportsfreund Klaus Stieneker an.
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B. Beumer:
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Unsere Witwer bekommen grundsätzlich dienstags die Möglichkeit zum Baden. Wenn sie gut in Form sind, ist der Schlag anschließend pitschnass. Eine Taube, die nicht in Form ist, wird auch nicht in die Badewanne gehen. Am Tag vor dem Einsetzen geben wir keine Bademöglichkeit, dazu habe ich auch keine Erfahrung.
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